Berichte aus der Werkstatt: 4 Elefanten

Mit Spannung wird auch das Update aus der Werkstatt von Rolf Gienger erwartet. Wir erinnern uns, dass bei ihm eine Serie von 4 Stk. Dampflokomotiven der Serie C5/6 “Elefant” der SBB im Bau ist. Der Spitzname Elefant zeugt davon, dass es sich um die grösste und stärkste je für die Schweiz gebaute Dampflok handelt.

Wobei die Rede oftmals nur von den Dampfloks ist, was dem Projekt nicht ganz gerecht wird. Im Rahmen des Projekt ist ein herrlicher Güterzug mit unterschiedlichen Wagentypen entstanden, welcher auf die Fertigstellung des passenden Zugpferdes wartet. Dabei zeigt sich eine der Weisheiten des Modellbauers: “Nur wenn du zuerst den Rest des Zuges baust bevor die Lokomotive fahrbereit ist, schaffst du es beim Projekt dranzubleiben.” Bei mittlerweile mehr als 8 Jahren Bauzeit braucht es einen entsprechend grossen Durchhaltewillen. Die Detailverliebtheit des Erbauers und auch des Mitbauers Hans Müller hat den Projektumfang über die ursprünglich geplanten Dimensionen anwachsen lassen.

Die beiden stolzen Erbauer

Es entsteht ein Modell der Superlative, was die Detailierung und mechanische Ausführung des Modells angeht. Entsprechend wurde auch das gesamte Equipment von Rolfs Profiwerkstatt (Gienger GmbH) sowie auch von externen Dienstleistern (3D-Druck, Veredler, etc.) eingesetzt. Die Lokomotiven befinden sich in der Endmontage.

Aufgestellt in Reih und Glied. Im Hintergrund einige der gebauten Güterwagen

Das Gestänge ist nun montiert. Die Kessel sind nun auf den Rahmen aufgesetzt und mit edlem Blaublech verkleidet. Auch hier Detailreichtum ohne Ende. Ein Beispiel: Die Feuerbüchse ist ebenfalls mit Blech verkleidet. Die Verbindung mit dem Kesselblech stellen sorgfältig gebogene filigrane Winkelelemente her. Weitere modellbauerische Highlights sind die nachgebildeten feinen Gestängelager-Schmierpunkte am Gestänge oder das wie im Original 3 geteilte Feuerbüchsen-Törchen, welches so im Modellbau ziemlich sicher einmalig ist. Der Erbauer zeigt auch stolz die vergoldeten (gegen das Anlaufen) Überdruck-Ventile, welche keinen Aussensechskant mehr ausweisen. Oftmals wurde das technisch Machbare bis auf äusserste ausgereizt. Es ist textlich nicht möglich, all diesen Raffinessen des Modells gerecht zu werden.

Weitere Teile warten noch auf die Montage oder werden zu Reparaturzwecken vorgehalten

Manchmal müssen die entsprechenden Hilfsmittel ausgedacht und gebaut werden. So stellte Rolf einen praktischen Biegesatz für Kupferrohre in unterschiedlichen Rohrdicken und Radien her. Interessenten dürfen sich bei ihm melden.

Der MECE kann sich darauf freuen, dass 2 der Dampflokomotiven im Verlauf des Jahres unsere Anlage in der Blatten bereichern werden. Für Modellbauer, gelernte Mechaniker, Eisenbahn-Freunde, interessierte Leser ein Grund mehr für einen Besuch anlässlich eines Fahrtags in Einsiedeln.

Text+Bilder: Ernst Ruhstaller, Februar 2022

Zur Serie Werkstattberichte:

In einer losen Serie berichten wir über die Arbeiten in den Werkstätten/Hobby-Räumen unserer Clubmitglieder. Es ist dem Vorstand ein Anliegen, dass in der Corona-Zeit, wo man sich nicht oft sieht und man seine Kontakte einschränkt, wir uns trotzdem über unser Hobby austauschen.

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Weitere Werkstattberichte: