Berichte aus der Werkstatt Nr. 13: Rückblick auf durchgeführte Baukurse im Club

Im heutigen Bericht schwelgt Ehrenpräsident Stefan Casanova in Erinnerungen an vergangene gemeinsame Werkstatteinsätze im Club.

1986: Krokodil-Baukurs in Spur 0

Kurz nach Gründung des MECE bot der Club den interessierten Mitgliedern einen ersten Baukurs an. Es war ein Krokodil-Bausatz in Spur 0 von Raimo.

7 Teilnehmer bauten in der Folge einmal wöchentlich im «Saal» der Pizzeria «Waage» an der Hauptstrasse. Ein angenehmer Nebeneffekt: nach getaner Arbeit gabs feine Pizzas. Damit der Plastikglanz der Bausätze nicht hervor stach, wurden die Gehäuse zusätzlich gespritzt. So entstanden 6 in SBB-Grün und eine in Braun. Die Modelle waren nicht motorisiert und nur fürs Stubenbuffet gedacht.

Später haben Louis und ich unsere Krokodile dann doch noch motorisiert. Die bieiden Modelle sind im Dorfzentrum zu begutachten.

Wie schrieb der «Einsiedler Anzeiger» anlässlich einer unserer Ausstellungen? «Während sieben Abenden bauten sieben Personen sieben Krokodile»

Auszug aus dem Einsiedler Anzeiger 1986
Beat Jost mit voller Konzentration
Stefan Casanova beim Farbspritzen
Josef Steiner und Albert Heinzer bearbeiten die Vorbauten des Krokodils
Die fertigen Be 6/8 III waren beliebte Ausstellungs-Objekte
Das erste Foto einer fertigen Lokomotive
Weitere Modelle bei einer späteren Ausstellung
ca. 2005 habe ich meine Be 6/8 III motorisiert, zum Einsatz kamen Faulhaber-Motoren

2001: SOB-Glaskasten in Spur H0

Im Jahr 2000 diskutierte der Vorstand über eine weitere Bausatz-Aktion. Albert Nold schlug den Bau eines SOB-ABe, BCe, CFZe 4/4 (Glaskasten) in H0 vor. Der Start des neuen Bausatzes wurde auf Januar 2001 festgelegt. Albert entwickelte ein hervorragendes Modell, welches er im Ätzverfahren in Messing herstellte. Der Bausatz würde auch heutige Erwartungen voll erfüllen und ist trotzdem für Anfänger geeignet. Gratulation Albert! Die Teilnehmer konnten den Bausatz in Gleich- oder Wechselstrom bestellen. Auch bei der Ausführung der Vorbild-Epoche hatten sie freie Wahl. Albert leitete zugleich den Kurs welcher, dank seiner Qualifikation, unglaublich schöne Modelle hervorbrachte. Wie viele Modelle tatsächlich «fertiggestellt» wurden ist mir nicht bekannt. Gesichert sind die Modelle von Albert Nold, Meiri Birchler, Erwin Ochsner, Pius Ruhstaller, Werner Schuler und Stefan Casanova.

Da der Kurs von Albert Nold persönlich geleitet wurde, war die Bauanleitung eher rudimentär
Albert gibt erste Anweisungen, im Hintergrund Hans Zehnder. Pius Ruhstaller und Thomas Minder sind voll konzentriert während Meiri keine Probleme hat und Werner Schuler ratlos ist
Der ganze Triebwagen findet auf einer Ätzplatte Platz, die Drehgestellblenden werden aus mehreren Teilen hergestellt und das Bearbeiten der Dachfront ist eine grosse Herausforderung
Das fertige Fahrzeug mit Drehgestellen, Inneneinrichtung und Bodenplatte
Frontstudie
Das Einlöten der Scheinwerfer braucht etwas Fantasie
ein fertiger Triebwagen posiert neben der Ae 6/6 und dem «Churchill-Pfeil», welche ich zur gleichen Zeit (1999-2001) gebaut habe

Nachdem Werner Schuler und ich aus beruflichen Gründen den Baukurs mit Albert nicht absolvieren konnten, habe ich 2017/18 im Rahmen meiner Bauwochen in Pura entschieden, unsere beiden Bausätze fertigzustellen. So konnte ich aktuelle Fotos des Baufortschrittes diesem Beitrag beifügen. Beim Kurs 2001 wurden Fotos als Dokumentation mehr oder wenig vergessen.

Dachpartien, Gehäuse, Unterboden und die SOB-typischen roten Schneeräumer sind gespritzt und alle losen Teile montiert. Noch fehlen die Beschriftung, Fenster, Inneneinrichtung und Verdrahtung.
Heute gäbe es bestimmt einen Unterfluhr-Antrieb als Alternative zum alten Hag-Motor
Das erste Fahrzeug ist beschriftet und wird noch mit Klarlack finalisiert, bevor die Scheiben montiert werden
fertig

Ich möchte Mitglieder, welche noch Bausätze oder angefangene Fahrzeuge haben, aufrufen mit mir Kontakt aufzunehmen.

2010: Baukurs für Jugendgruppe Spur 0

Modellpalette

Raimund Walliser dachte über einen Jugend-Baukurs mittels einfachen Messing-Bausätzen nach. Die Loks sollten früheren Rangier-Loks entsprechen. Sie waren als Spur 0 und Spur 0m geplant. Die Ausführung lag zwischen «TinPlate» und «modellmässig» und sollte auch Anfänger nicht zu stark fordern. Raimund hatte als Vorlage gleich mehrere Prototypen hergestellt.Zur gleichen Zeit wurde «unsere» Jugendgruppe in den Blatten stark gefordert, was denen natürlich sehr gefallen hat, und so wurde der Baukurs mangels Interessenten eingestellt.

Es hat noch einige Bausätze, welche der MECE für einen Unkostenbeitrag gerne abgeben würde.

Zukunft

Wer weiss, wann die Serie des gemeinsamen Modellbaus in unserem Verein fortgesetzt wird?

Bilder+Text: Stefan Casanova, Februar 2021

Zur Serie Werkstattberichte:

In einer losen Serie berichten wir über die Arbeiten in den Werkstätten/Hobby-Räumen unserer Clubmitglieder. Es ist dem Vorstand ein Anliegen, dass in der Corona-Zeit, wo man sich nicht oft sieht und man seine Kontakte einschränkt, wir uns trotzdem über unser Hobby austauschen.

An was arbeitest du gerade? Wie sieht es in deinem Hobby-Raum aus? Bitte sende deinen Beitrag mit ein paar Fotos an den Aktuar. Vielen Dank!

Weitere Werkstattberichte: