TypenbezeichnungLD G 3/4 Nr. 3 „Davos“
BahngesellschaftLandquart-Davos (LD) später Rhätische Bahn (RhB). Schweiz
Achsfolge1‘C
Erbauer VorbildSLM (CH)
EinsatzzeitInbetriebsetzung: 1889-1908
Erhalten geblieben sind bis heute:
Nr. 1 „Rhätia“ bei der RhB
Nr. 11 „Heidi“ bei der RhB
Nr. 14 „Madlaina“ bei Dampflokiverein Appenzeller Bahnen
VorbildDie ersten fünf Exemplare der G 3/4 wurden 1889 anlässlich der Eröffnung der Landquart-Davos-Bahn durch die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) geliefert. Die Nassdampfmaschinen entsprachen weitgehend einem Loktyp, den die SLM kurz zuvor nach Sardinien an die heutige Ferrovie della Sardegna geliefert hatte. Die fünf je 250 PS starken Lokomotiven bewältigten in der Anfangszeit den gesamten Verkehr auf der Linie, was insbesondere auf der steigungsreichen Strecke zwischen Klosters und Davos häufig zu Problemen führte. Erst 1891 traf Verstärkung in Form von zwei Mallet-Dampfloks der Gattung G 2×2/2 ein, so dass den G 3/4 weniger anspruchsvolle Dienste übertragen werden konnten.
Die Eröffnung weiterer Strecken war 1896 der Anlass für die Bestellung von drei weiteren G 3/4 mit den Nummern 6 bis 8. Die Maschinen wurden gegenüber den Vorgängern verstärkt und die Wasser- und Kohlevorräte wurden vergrößert. Acht weitere Lokomotiven mit den Nummern 9 bis 14 folgten in drei Lieferserien in den Jahren 1901 bis 1908. Auch diese Loks wurden gegenüber den älteren Maschinen weiter verbessert und vergrößert, so dass sich das Leergewicht gegenüber der ersten Serie um rund vier Tonnen erhöhte. In der Folgezeit kamen die G 3/4 im leichten Personen- und Güterverkehr sowie im Baudienst zum Einsatz.
Die vollständige Elektrifizierung des Netzes zwischen 1913 und 1922 machte die Dampflokomotiven entbehrlich. Bereits 1917 wurden die G 3/4 mit den Nummern 3 bis 5 nach Luxemburg verkauft. Lok 6 gelangte 1923 nach Brasilien, Nr. 7 und 8 kamen im gleichen Jahr zur Tessiner Centovallibahn, wo sie im Bahnbau eingesetzt wurden. Ebenfalls 1923 wurde die Lok 12 an die Werksbahn eines Stahlwerk in Sagunt verkauft, wo sie noch bis in die 1970er-Jahre im Einsatz stand. 1924 kamen die Loks 15 und 16 zur Brünigbahn, die Nummern 9 und 10 folgten ihnen 1926. Lok 2 wurde 1925 verschrottet, während Lok 1 nach der 1928 erfolgten Ausrangierung für ein geplantes schweizerisches Eisenbahnmuseum aufbewahrt wurde. Die übrigen Maschinen 11, 13 und 14 dienten weiterhin im Rangierdienst und als Dampfreserve für Stromausfälle.G 3/4 Nr. 13 wurde 1950 als einzige der noch vorhandenen Dampfloks verschrottet. Lok 1 ging 1970 an die Museumsbahn Blonay–Chamby, nachdem sie zuvor an verschiedenen Orten in der Schweiz abgestellt gewesen war, da im Verkehrshaus für sie kein Platz mehr vorgesehen war. Die Lokomotive 14 wurde 1972 für den Einsatz vor Nostalgiezügen an die Appenzeller Bahn verkauft, 1977 ging die Nr. 11 an die Modelleisenbahnfreunde Eiger in Zweilütschinen, die sie im Museumsbetrieb auf der Berner Oberland-Bahn und der Brünigbahn einsetzten. Anlässlich des bevorstehenden 100-jährigen Jubiläums kehrte die G 3/4 Nr. 1 1988 zur Rhätischen Bahn zurück und wurde dort betriebsfähig aufgearbeitet; sie ist derzeit die älteste betriebsfähige Schmalspurlok in der Schweiz. Seitdem ist sie zusammen mit den G 4/5 Nr. 107 und 108 fester Bestandteil des Sonderzugprogrammes. Lok 11 kehrte 1999 nach Graubünden zurück, nachdem sie seit 1990 wegen Kesselschäden nicht mehr einsatzfähig gewesen war.
Mehr Infos zum Vorbild im Netzhttps://de.wikipedia.org/wiki/LD_G_3/4
Spurweite Vorbild1000 mm (Schmalspur Europa)
Hersteller des ModellsChristoph Flühmann
BetriebsartDampf
Spurgrösse5 Zoll
Massstab1 : 7.8