Berichte aus der Werkstatt Nr. 1: Stefan Casanova

Re 420 207 & Re 420 213 «LION» SBB in Spur 0
Gebaut von Stefan Casanova

Für die Bedürfnisse der Zürcher S-Bahn wurden von 2011 bis 2016 30 Maschinen von SBB Personenverkehr (11201–11230) im SBB-Industriewerk Bellinzona erneuert. Äusserlich erkennbar sind die neuen LED-Scheinwerfer, Rechteck-Puffer, die WBL-85-Stromabnehmer, die wegfallenden Chrombuchstaben «SBB–CFF» bzw. «SBB–FFS» und die neue Farbgebung, die an die der Re 460 angelehnt ist. Bei der Zürcher S-Bahn werden sie seit Dezember 2011 in Doppeltraktion an Kopf und Ende von Doppelstockzügen zu 6 oder 10 ebenfalls erneuerten Wagen für Zusatzzüge in der Hauptverkehrszeit eingesetzt.

Die Modelle:

Nach einer, Jahre dauernden Phase, in welcher ich die Idee reifen liess (zusammen mit Raimund Walliser) und die Voraussetzungen schuf, zwei LION’s von Null auf zu bauen. Speziell ist an den Fahrzeugen, dass ich praktisch 90% der benötigten Teile aus «Ersatzteil-Kisten» verschiedener Modellbauer zusammensuchen und so verwenden konnte.

Da ich bei Ruedi Graf, Jakob Neff, Raimund Walliser und versch. anderen verstorbenen Modellbauern die Bastel-Keller aufräumen durfte, kamen mit der Zeit fast alle notwendigen Teile zusammen. Lediglich die Rechteck-Scheinwerfer, die Klimaanlage und die Beschriftungen musste ich neu bestellen. Gebaut wurde während zweier Jahre in den Baukursen von Pura im Tessin.

Ruedi Graf wollte in den 80 Jahren zwei Re 4/4 in grün bauen, eine davon als Dummy. Leider starb er, bevor er sein Projekt realisieren konnte. Seine Roh-Gehäuse von Hermann habe ich nun verwertet. Jahre dauerte das Suchen der notwendigen Teile, wollte ich doch die Lok’s aus Reste-Verwertung bauen. 2018 war es dann soweit, ich konnte den Bau beginnen.

Nach diversen Reparaturen an den Gehäusen wurden die Rechteck-Lampen und die Klimaanlage angelötet, nun war Spachteln angesagt, Führerstand spritzen, die Gehäuse mit der roten Farbe (RAL 3000) spritzen und erste Tests mit den Zurüst-Teilen und Griffstangen vornehmen. Die Spritz-Arbeiten hat Hans Lei während den Kurswochen gemacht.

Vorbereiten, abdecken und Spritzen der unteren Schürze.

Die Führerstände sind bereit zum Einbauen. Nebenbei wurde noch der Te III der SOB fertiggestellt.

Die Drehgestelle sind nach «Walliser» Art gebaut, motorisiert und verdrahtet, der «Hermann» Print ist auch bereit.

Die Dachpartien sind nun fertiggestellt, Dachleitungen bemalt und die Griffstangen zum Anbau bereit.

Die «Zorromasken» (RAL 9005) sind gespritzt, die Fenster-Gummi werden vor dem Einsetzen der Fenster noch schwarz eingefärbt.

Die Beschriftungen werden mittels «Abrieb-Verfahren» auf die Gehäuse aufgebracht!

Nach dem Schutzlack müssen die Fenster eingeklebt werden, eine zeitraubende Arbeit.

Nachdem Grundieren werden die Scheibenwischer gespritzt und die Lufttanks an der Unterseite fertiggestellt.

Endlich, die Lok’s präsentieren sich im schönsten Herbstlicht von Pura, und auf der MECE Anlage haben sie bereits ihre ersten Testrunden gedreht.

Ich habe die Fahrzeuge ausschliesslich nach Fotos von Peter Ochsner und aus dem Internet gebaut, also im Original noch nie gesehen. Daher sind einige Fehler eingeschlichen, welche ich noch korrigieren möchte.

Stefan Casanova, November 2020

Zur Serie Werkstattberichte:

In einer losen Serie berichten wir über die Arbeiten in den Werkstätten/Hobby-Räumen unserer Clubmitglieder. Es ist dem Vorstand ein Anliegen, dass in der Corona-Zeit, wo man sich nicht oft sieht und man seine Kontakte einschränkt, wir uns trotzdem über unser Hobby austauschen.

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Weitere Werkstattberichte: